Nachhaltigkeit

Klimaschutz

Mit einem „Green Deal“ will EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen ambitionierte Klimaziele festschreiben und Europa bis zum Jahr 2050 zum ersten klimaneutralen Kontinent machen. Auch Deutschland hat sich zum Ziel der Treibhausgasneutralität bis zum Jahr 2050 bekannt. Damit das gelingt, muss die Entwicklung ressourcenschonender Technologien vorangetrieben, moderne Mobilitätskonzepte umgesetzt und mehr Transparenz für einen klimafreundlichen Konsum geschaffen werden. Die Klimaziele werden nur erreicht werden, wenn energieintensive Industrien auf saubere und erneuerbare Energien sowie effiziente digitale Lösungen zurückgreifen, die Ressourcen und Umwelt schonen. Daher müssen die Klimaziele mit einer zukunftsorientierten und innovationsfreundlichen Wirtschafts- und Verbraucherpolitik verbunden werden. Parallel dazu muss das Vertrauen der Menschen in die Sicherheit neuer Technologien gestärkt werden – Akzeptanz ist auch ein wichtiger Schlüssel für den Klimaschutz.

Für einen konsequenten Schutz unseres Klimas braucht es neben der politischen Zielsetzung und verbindlichen ökologischen Standards, Maßnahmen und Institutionen, die sicherstellen, dass die rechtlichen Vorgaben erfüllt und eingehalten werden. Die TÜV-Organisationen leisten hierfür mit unabhängigen Prüfungen und Zertifizierungen einen wichtigen Beitrag.

Der TÜV-Verband hat fünf Hebel identifiziert, um die ambitionierten Klimaziele zu erreichen:

  1. Erneuerbare Energien ausbauen, für deren Sicherheit und Akzeptanz sorgen
    Der Umstieg auf regenerativen Energien ist der entscheidende Treiber für eine weitgehend emissionsfreie Energieversorgung. Der Wind- und Solarkraft kommt dabei eine tragende Rolle zu. Eine stabile, zuverlässige und leistungsfähige Energieversorgung ist für Bevölkerung und Wirtschaft unverzichtbar. Gleiches gilt für ihre Qualität und Sicherheit. Mit regelmäßigen und unabhängigen Prüfungen von Windenergie- und Solaranlagen kann Vertrauen und Akzeptanz gewonnen werden, um den Ausbau schneller voranzubringen.

  2. Grüner Wasserstoff: Potenziale erkennen und Vertrauen sichern
    Für das Gelingen der Energiewende und das Erreichen der Klimaziele wird Wasserstoff als Energieträger eine entscheidende Rolle spielen. Das gilt in besonderem Maße für den grünen Wasserstoff – also Wasserstoff, der aus erneuerbaren Energien erzeugt wird. Er kann als Speichermedium verwendet werden, um die Integration und Nutzung von Energie aus erneuerbaren Quellen weiter voranzutreiben, und als Sektorkopplungstechnologie zur Dekarbonisierung aller energieintensiven Sektoren (z.B. Stahlindustrie) beitragen. Für den Wirtschaftsstandort Deutschland birgt Wasserstoff große Chancen. Die deutsche Wirtschaft ist bereits heute internationaler Vorreiter bei der Entwicklung und dem Export von Wasserstoff- und Power-to-X-Technologien. Wasserstoff leistet so nicht nur einen Beitrag zur Erreichung der Klimaziele, sondern auch zur Wettbewerbs- und Innovationsfähigkeit der deutschen Wirtschaft. Für die Akzeptanz einer Wasserstoff-Energiewelt spielt neben den Faktoren Wirtschaftlichkeit und Zuverlässigkeit die Sicherheit eine maßgebliche Rolle. Die TÜV-Unternehmen haben  bereits umfangreiche Expertise und Erfahrungen mit Wasserstofftechnologien und sorgen mit ihren Dienstleistungen für die notwendige Sicherheit in der Anwendung.

  3. Mobilität der Zukunft sicher und nachhaltig gestalten
    Klima und Umwelt werden in vielfacher Weise durch den Verkehr beansprucht. In Deutschland ist der Verkehr für etwa 30 Prozent der CO2-Emissionen verantwortlich. Um den Verkehrssektor in Deutschland langfristig CO2-neutral zu gestalten, sind alternative Antriebe entscheidend. Dabei sollte die Elektromobilität ab sofort an erster Stelle stehen. Stärkere Anreize für die Anschaffung eines Elektrofahrzeugs, ein massiver Ausbau der Ladeinfrastruktur in Kombination mit einer besseren Aufklärung über die bereits heute möglichen Reichweiten sowie höhere Sicherheitsstandards sind notwendig, um der Elektromobilität den entscheidenden Schub zu geben  Um die Akzeptanz für die neue Technologie nicht zu gefährden muss dabei insbesondere die Sicherheit der Elektromobilität weiter verbessert werden.

    Neben der Elektromobilität gilt es, intelligente Mobilitätskonzepte konsequent voranzutreiben: Automatisierung, Vernetzung, Nachhaltigkeit und Multimodalität sind dabei die Schlagworte. Deutschland hat die Chance, sich zum Vorreiter moderner Mobilität zu entwickeln. Das Ziel muss es sein, den Automobilstandort auch in Zukunft nachhaltig zu stärken und Bürgerinnen und Bürgern attraktive Mobilitätsangebote „Made in Germany“ zu ermöglichen – für ein sauberes, bezahlbares und intelligentes Mobilitätsökosystem in der Stadt und auf dem Land.

  4. Künstliche Intelligenz für Klimaschutz einsetzen
    Im Kampf gegen den Klimawandel kann die Digitalisierung einen wichtigen Beitrag leisten. Insbesondere Künstliche Intelligenz (KI) ermöglicht es beispielsweise, eine intelligente Stromversorgung einzusetzen, nachhaltige Mobilität voranzubringen und durch Modellierung präzise Aussagen über den Klimawandel zu treffen. Gleichzeitig hinterlassen digitale Technologien und Infrastrukturen einen erheblichen ökologischen Fußabdruck. Damit die Digitalisierung nicht zum Brandbeschleuniger ökologischer Zerstörung wird, braucht es verbindliche ökologische Vorgaben. Wichtig ist auch für Sicherheit und Transparenz bei der Entwicklung und Anwendung von KI-Technologien zu sorgen. Nur wenn das nötige Vertrauen in der Gesellschaft geschaffen werden kann, kann KI gewinnbringend zur Rettung unseres Planeten beitragen.

  5. Transparenz für klimafreundliche Produkte bei den Verbraucher:innen schaffen
    Auch Verbraucher:innen können mit ihren Konsum- und Kaufentscheidungen zum Klimaschutz beitragen. Dafür müssen Produkte und Dienstleistungen, die einen besonderen Beitrag zum Klimaschutz leisten, für Konsumenten einfach erkennbar sein. Das betrifft beispielsweise den Ökostrom ebenso wie nachhaltig produzierte Produkte. Allerdings ist die Anzahl freiwilliger „Labels“, die Produkte als nachhaltig ausweisen, mittlerweile unübersichtlich und ihre Aussagekraft nicht durchgängig gesichert. Um nicht auf zweifelhafte Angebote auf dem Markt hereinzufallen, können sich Verbraucher:innen an entsprechenden Gütesiegeln, ausgestellt von unabhängigen Prüfinstitutionen, orientieren. Um eine nachhaltige Produktion konsequent voranzutreiben, ist auch die Politik gefordert, verbindliche Nachhaltigkeitsanforderungen wie z. B. Reparaturfähigkeit, Recyclebarkeit etc. von Produkten. gesetzlich festzuschreiben.

Neuigkeiten

 

CSRD: Ausschluss Dritter verstößt gegen EU-Recht

 

CSRD: Stellungnahme zum Gesetzentwurf

 

Unternehmen stehen hinter Energiewende

 

TÜV Sustainability Studie 2024

 

Kritik an CSRD-Umsetzung

 

TÜV-Verband begrüßt Ratsposition „Green Claims“ Directive

 

Stellungnahme des TÜV-Verbands zur CSRD

 

Kritik am Alleingang bei CSRD

 

TÜV Austria unterzeichnet TÜV-Leitlinien für Nachhaltigkeit

 

Beim Klimaschutz spalten Extrempositionen die Gesellschaft

 

Sustainability Studie 2023

 

Nachhaltigkeitsberichte: Engpässe und hohe Kosten verhindern

 

TÜV-Verband begrüßt umfassendere Anforderung an Batterien

 

Ganzheitlicher Ansatz für mehr Klimaschutz im Gebäudesektor

 

Leitprinzipien für ökologische und soziale Nachhaltigkeit

 

Umwelt- und Klimakrise belastet deutsche Unternehmen

 

TÜV Sustainability Studie 2022

 

TÜV-Verband zum "Verbrenner-Aus"

 

Stellungnahme zum "Osterpaket"

 

Standards für nachhaltige Produkte

 

Unsere Position zur Kreislaufwirtschaft

 

Empfehlungen zu Euro VII

 

Beschleunigung der Energiewende

 

TÜV-Verband fordert neuen Energieausweis

 

Position zur EU-Gesetzgebung zur Batterieprüfung

 

Umfrage zur urbanen Mobilität

 

Wasserstoffversorgung nachhaltig und sicher gestalten

 

Wasserstoff zum Durchbruch verhelfen

 

Konsequentes Handeln beim Klimaschutz

 

Pandemie-Souveränität für künftige Krisen

 

Klimaschutz: unabhängige Prüfung

 

Position zur Bundestagswahl 2021

 

Klimaschutz ins Zentrum stellen

 

Das Klima braucht alternative Antriebe

 

TÜV-Verband begrüßt Wasserstoffstrategie

 

TÜV-Verband zum Konjunkturpaket der Bundesregierung

 

Umfrage: Flugscham führt zu Flugverzicht

 

TÜV-Verband zu den neuen Klimazielen der EU-Kommission

 

TÜV-Verband zum Klimaschutzpaket der Bundesregierung

 

TÜV-Verband legt Positionspapier zum Klimaschutz vor

Haben Sie Fragen?

Juliane Petrich

Referentin der Geschäftsführung, Politik und Nachhaltigkeit

+49 30 760095-445

juliane.petrich@tuev-verband.de