Post Euro-6-Norm: Mit modernen Methoden Umwelt und Klima besser schützen

Die Europäische Kommission plant den Nachfolger der aktuell geltenden Abgasnorm. Sie ist eine Chance auf die weitere Reduktion von Schadstoff- und Treibhausgasemissionen im Straßenverkehr.

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Die Euro-Normen regulieren die Schadstoff- und Treibhausgasemissionen von Personenkraftwagen und Nutzfahrzeugen im Rahmen der Typgenehmigung und der periodischen Abgasuntersuchung im europäischen Raum. Nun plant die Europäische Kommission den Nachfolger der aktuell geltenden Abgasnorm. Sie kann mit der Post Euro-6-/VI-Emissionsvorschrift weltweit vorangehen und mit der Vorschrift Schadstoff- und Treibhausgasemissionen im Straßenverkehr weiter reduzieren. Hierfür müssen die neuen Vorschriften allerdings mehr noch als bisher die Emissionen über den gesamten Nutzungszeitraum eines Fahrzeugs berücksichtigen. Zu diesem Zweck ist eine Optiminierung der Abgasuntersuchung im Rahmen der periodisch technischen Überwachung erforderlich. Die bisherigen Ankündigungen der EU-Kommission im Rahmen der geplanten Folgenabschätzung reichen dafür nicht aus. Es fehlt das klare Bekenntnis, dass Emissionsmängel an Kraftfahrzeugen auf dem gleichen Niveau wie Sicherheitsmängel behandelt werden müssen. Denn ihr Schadenspotenzial ist, wenn auch nicht unmittelbar sichtbar, sogar wesentlich höher.

In folgenden Bereichen besteht Handlungsbedarf:

  • Einen wesentlichen Beitrag zum Umwelt- und Klimaschutz leistet die periodische Abgasuntersuchung. Sie stellt sicher, dass sich das Emissionsverhalten von Kraftfahrzeugen über den gesamten Nutzungszeitraum nicht maßgeblich verschlechtert.

  • Emissionsmängel, wie beispielsweise Beschädigungen, Alterung, Verschleiß und unzulässige Manipulationen oder Deaktivierungen emissionskritischer Systeme, müssen als Sicherheitsmängel anerkannt werden. Verkehrssicherheit und Umweltverträglichkeit sind untrennbar miteinander verbunden.

  • Viele Schadstoffemissionen von Kraftfahrzeugen sind nicht reguliert, haben aber sehr wohl negative Auswirkungen auf die Gesundheit und die Umwelt. Hier gilt es, einen technologieneutralen Ansatz zur validen Beurteilung aller relevanten Schadstoffe, wie beispielsweise Kleinstpartikel, Ammoniak (NH3), Methan (CH4) und Formaldehyde, zu finden.

  • Stickstoffoxid-Immissionen sind in der Europäischen Union ein grundsätzliches Problem. Darum erscheint es erforderlich, künftig auch die Überprüfung der NOx-Emissionen in die periodische Abgasuntersuchung zu integrieren.

Die vollständigen Handlungsempfehlungen des TÜV-Verbands, der DEKRA, des ASA-Verbands und des ZDK sind in nebenstehendem Branchen-Positionspapier zusammengefasst.