Qualität sichern: TÜV-Verband fordert Standards für die MPU-Vorbereitung

Der TÜV-Verband fordert einheitliche Standards für die MPU-Vorbereitung, um unseriöse Anbieter zu stoppen und die Verkehrssicherheit zu stärken. Transparenz und Verbraucherorientierung müssen dabei im Fokus stehen.

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Die medizinisch-psychologische Untersuchung, kurz MPU, ist ein zentraler Baustein der Verkehrssicherheitsarbeit in Deutschland. Sie kann Führerscheininhaber:innen angeordnet werden, wenn ihnen etwa der Führerschein mehrfach entzogen wurde oder es erkennnbare Probleme mit Alkohol oder Drogen gibt. Mit der MPU haben sie die Chance, die Zweifel an ihrer Fahrtauglichkeit auszuräumen und zu zeigen, dass von ihnen künftig keine erhöhte Gefahr für die Verkehrssicherheit mehr ausgeht. Eine qualifizierte verkehrspsychologische Intervention, die sogenannte MPU-Vorbereitung, kann Betroffene dabei unterstützen, das eigene Fehlverhalten angemessen zu reflektieren und die richtigen Schlussfolgerungen zu ziehen. Doch gibt es auf dem Feld der MPU-Vorbereiter eine Vielzahl an unseriösen Anbietern, die mit manipulativen Methoden, unrealistischen Erfolgsversprechen und intransparenten Kostenstrukturen arbeiten und dadurch ihre Kund:innen in die Irre führen. Um die Verkehrssicherheit zu stärken und Verbraucher:innen besser zu schützen, fordert der TÜV-Verband in einem aktuellen Positionspapier daher, verbindliche Maßnahmen zur Sicherung der Qualität bei der MPU-Vorbereitung.

Die zentralen Empfehlungen des TÜV-Verbands für mehr Qualität unter MPU-Vorbereitern

  1. Verbindliche Qualifikationsstandards: MPU-Vorbereiter:innen sollen über einen Hochschulabschluss in Psychologie (Diplom oder Master) und eine Spezialisierung in Verkehrspsychologie verfügen. Außerdem sollen regelmäßige Fortbildungen zur langfristigen Sicherung ihrer Fachkompetenz gesetzlich vorgeschrieben werden.

  2. Transparenz und Orientierung für Verbraucher:innen: Einführung einer staatlich verwalteten Positivliste, die qualifizierte Anbieter auflistet, und Bereitstellung standardisierter Informationsmaterialien durch Fahrerlaubnis-Behörden, um Betroffene gezielt zu unterstützen.

  3. Stärkung des Verbraucherschutzes: Verbot irreführender Werbeversprechen wie "100 % Bestehensgarantie" und Verpflichtung zur Offenlegung der Kostenstruktur vor Vertragsabschluss

  4. Regelmäßige Qualitätssicherung: Einführung neutraler Prüfverfahren für MPU-Vorbereitungsangebote durch unabhängige Stellen wie die BASt und Schaffung eines Rückmeldesystems, um unseriöse Anbieter schneller zu identifizieren.

Mit diesen Maßnahmen will der TÜV-Verband eine nachhaltige Verbesserung der MPU-Vorbereitung erreichen und sicherstellen, dass Betroffene durch seriöse Angebote optimal unterstützt werden. Ziel ist eine nachhaltige Verhaltensänderung, die nicht nur die Verkehrssicherheit erhöht, sondern auch eine verantwortungsvollere Teilnahme am Straßenverkehr fördert.

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Empfehlungen zur Sicherung der Qualität bei der MPU-Vorbereitung