Über Verkehrsdaten und die Schaffung eines gemeinsamen europäischen Mobilitätsdatenraum

Die EU-Kommission beabsichtigt einen gemeinsamen europäischen Mobilitätsdatenraums zu schaffen. Der TÜV-Verband begrüßt die Schaffung eines solchen Datenraums. Die Möglichkeit über ein verteiltes internationales Netz gleichberechtigter Partner Daten auszutauschen, schafft außerdem die Basis für eine anwenderzentrierte und ökonomisch erfolgreiche Datennutzung in einem demokratisch organisierten digitalen Raum.

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Die EU-Kommission beabsichtigt mit der Schaffung eines gemeinsamen europäischen Mobilitätsdatenraums Ziele ihrer Strategie für eine nachhaltige und intelligente Mobilität sowie der europäischen Datenstrategie zu verfolgen. Daten sollen gemeinsam erhoben, verknüpft und qualitativ hochwertig verfügbar gemacht werden. Der europäische Datenraum soll damit die Nachfrage nach hochwertigeren Daten erfüllen und deren Auffindbarkeit erleichtern.

Die Schaffung eines gemeinsamen europäischen Mobilitätsdatenraums bietet eine vielleicht einmalige Gelegenheit, aus einer heterogenen Verteilung diverser Daten vieler unterschiedlicher Datenquellen („fragmentiert“) einen homogenen Raum zur Wertschöpfung zu gestalten und sich von außereuropäischen Daten-Ökosystemen zu lösen. Unzählige neue Geschäftsmodelle sind denkbar und können deutlich leichter realisiert werden.

Die Schaffung eines europäischen Mobilitätsdatenraums bietet enormes wirtschaftliches, logistisches und soziales Potenzial

Die Europäische Union trägt damit der Transformation hin zu einer Mobilitätsindustrie Rechnung und möchte mit dem Datenraum „…dazu beizutragen, den digitalen und ökologischen Wandel des europäischen Mobilitäts- und Verkehrssektors zu beschleunigen…“. Verschiedene Gesetze und Rechtsakte sollen in der Gestaltung Berücksichtigung finden. Außerdem möchte die EU die Komplementarität zu anderen Datenräumen anderer Domänen – beispielsweise dem Gesundheitssektor – sicherstellen.

Der TÜV Verband e.V. und seine Mitglieder begrüßen die Initiative der EU Kommission zur Schaffung eines gemeinsamen europäischen Mobilitätsdatenraums. Dadurch kann nicht nur ein wesentliches Element der EU-Datenstrategie umgesetzt werden. Die Möglichkeit über ein verteiltes internationales Netz gleichberechtigter Partner Daten auszutauschen, schafft außerdem die Basis für eine anwenderzentrierte und ökonomisch erfolgreiche Datennutzung in einem demokratisch organisierten digitalen Raum.

Die bisherige Vorhabenbeschreibung offenbart Lücken und Risiken

Dennoch sehen der TÜV Verband e.V. und seine Mitglieder zwingenden Ergänzungsbedarf zur bisherigen Initiative hinsichtlich der Realisierung der Ziele des Mobilitätsdatenraums für den europäischen Binnenmarkt und zu Regelungen des Datenstroms und des Datenbesitzes im Sinne eines transparenten und fair gestalteten Mechanismus zur Zustimmung der Verwendung von Daten.

Der TÜV Verband e.V. erklärt sich bereit, an der Weiterentwicklung der Initiative mitzuwirken, um Probleme und Herausforderungen offenzulegen und Lösungsvorschläge zu unterbreiten.

Hinsichtlich der Anforderung, „dass die Digitalisierung die Straßenverkehrssicherheit erhöht.“, müssen aus Sicht des TÜV-Verbands und seiner Mitglieder entsprechend zielführende Rahmenbedingungen geschaffen werden. Anderenfalls besteht die Gefahr eines gegenläufigen Trends. 

 

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Stellungnahme "Über Verkehrsdaten und die Schaffung eines gemeinsamen europäischen Mobilitätsdatenraums"