Zum Digitalgipfel: Datenqualität wird Wettbewerbsfaktor

Mit Normen und Standards Qualität und Sicherheit von Daten erhöhen. Rechtsrahmen für Datentreuhänder verbessern. TÜV-Verband veröffentlicht Stellungnahme zum geplanten Mobilitätsdatenraum in der EU.

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Berlin, 9. Dezember 2022 – Zum heute zu Ende gehenden Digitalgipfel der Bundesregierung, der unter dem Motto stand: „Daten – gemeinsam digitale Werte schöpfen“, sagte Dr. Joachim Bühler, Geschäftsführer des TÜV-Verbands:

„Daten sind der entscheidende Erfolgsfaktor digitaler und auf Künstlicher Intelligenz basierender Geschäftsmodelle. Dabei kommt es nicht nur auf die reine Datenmenge an, sondern vor allem auf die Qualität der Daten. Eine qualitativ unzureichende Datenbasis kann zu Fehlentscheidungen und Verzerrungen digitaler Systeme führen. Die Datenqualität kann sich für Europa international zu einem entscheidenden Wettbewerbsvorteil entwickeln. Wir brauchen für Deutschland und Europa neben dem Data Act eine Datenqualitätsinitiative als Anreizsystem.“

„Normen und Standards sind der Schlüssel zu hochwertigen Daten und fördern Innovationen: Standards umfassen Definition, Werte und Anforderungen an Daten. Zertifizierungen der Wertschöpfungsketten von Daten können von der korrekten Erfassung über die gesicherte Übertragung bis zum Datenmanagement die Vertraulichkeit von KI-Systemen nachweisen. Deutschland und Europa sollten daher eine führende Rolle bei der Normierung und Standardisierung der Datenverarbeitung einnehmen.“  

„Entscheidender Faktor für eine erfolgreiche Datenökonomie ist der Zugang zu Daten. Das betrifft vor allem wirtschaftlich und gesellschaftlich relevante Daten in den Bereichen Mobilität, Gesundheit, Bildung und Umwelt. Ziel muss es sein, den Datenaustausch rechtssicher, diskriminierungsfrei und effizient zu gestalten: Datentreuhänder und Datenintermediäre sorgen dafür, dass die Daten von Verbraucher:innen bzw. Unternehmen sicher, transparent und datenschutzkonform verarbeitet werden und nur Berechtigte Zugang erhalten. Wir brauchen einen klaren Rechtsrahmen für Datentreuhänder und Datenintermediäre und eine stärkere Forschungsförderung für technische Lösungen in diesem Bereich.“

Ein Beispiel für einen Datenintermediär ist der geplante Mobilitätdatenraum in der Europäischen Union. Der TÜV-Verband hat dazu ein aktuelles Positionspapier veröffentlicht.