BAM und TÜV-Verband stellen Positionspapier vor: Digitale Zertifikate für mehr Wettbewerbsfähigkeit

Impulspapier von TÜV-Verband und BAM: Wettbewerbsfähigkeit durch Digitalisierung der Qualitätsinfrastruktur steigern. Digitale Zertifikate garantieren Qualität, Sicherheit und Konformität von Produkten und Dienstleistungen. Unabhängige Prüforganisationen stellen die Einhaltung der Anforderungen gemäß höchster Standards sicher.

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Berlin, 9. Oktober 2024 – Der TÜV-Verband und die Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung (BAM) haben ein gemeinsames Impulspapier zu digitalen Zertifikaten veröffentlicht. Das Papier „Konformität digital nachweisen: Maschinenlesbare Zertifikate für mehr Vertrauen und Effizienz“ erscheint anlässlich des QI-Digital Forums 2024 und ist ein Appell an Politik und Wirtschaft, die Digitalisierung der Qualitätsinfrastruktur als strategische Priorität zu behandeln. Die Institutionen betonen die dringende Notwendigkeit, papierbasierte Prozesse durch digitale Lösungen zu ersetzen, um die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Wirtschaft zu sichern. „Papierbasierte Verfahren und analoge Prozesse lassen viele Potentiale für noch mehr Geschwindigkeit, noch höhere Sicherheit und mehr Transparenz ungenutzt“, sagt Dr. Joachim Bühler, Geschäftsführer des TÜV-Verbands. „Eine Modernisierung der Qualitätsinfrastruktur durch die Einführung digitaler Zertifikate ist zwingend notwendig. Je eher, desto besser - sie leisten einen wichtigen Beitrag, um Qualität ‚Made in Germany‘ international dauerhaft wettbewerbsfähig zu halten.“ Digitale Zertifikate sind digitale, maschinenlesbare Nachweise, die Qualität, Sicherheit und Konformität von Produkten und Dienstleistungen gewährleisten. Der TÜV-Verband fordert die zeitnahe Einführung maschinenlesbarer digitaler Zertifikate, um die Qualitätsinfrastruktur (QI) in Deutschland noch effizienter, noch unbürokratischer und noch schneller zu machen.

Die Qualitätsinfrastruktur besteht aus der Erarbeitung von Normen und Standards, die Überprüfung ihrer Einhaltung (Konformitätsbewertung), dem System, welche Institutionen und Personen diese Überprüfungen durchführen dürfen (Akkreditierung), Verfahren für die Messung (Metrologie) sowie der Marktüberwachung. „Die deutsche Qualitätsinfrastruktur und die in diesem Rahmen tätigen Institutionen sind international anerkannt und haben weltweit Maßstäbe für Sicherheits- und Qualitätsstandards gesetzt“, sagt Bühler. „Mit der Einführung digitaler Zertifikate halten wir mit der fortschreitenden Digitalisierung in der Qualitätssicherung Schritt.“ Um den Erfolg von ‚Made in Germany‘ nachhaltig zu sichern, sei es notwendig, die bestehenden Strukturen, Prozesse und Institutionen der Qualitätsinfrastruktur zu stärken und in das digitale Zeitalter zu überführen. Zur Förderung dieser Transformation bedarf es klarer gesetzlicher Rahmenbedingungen, die den Einsatz digitaler Zertifikate unterstützen und die Einführung technischer und inhaltlicher Standards vorantreiben. Mit dem gemeinsamen Positionspapier wollen BAM und TÜV-Verband eine klare Richtung für die zukünftige Gestaltung der digitalen Qualitätsinfrastruktur vorgeben und alle Akteure dazu anregen, die Chancen digitaler Zertifikate zu nutzen.

Digitale Zertifikate schaffen nicht nur die Grundlage für internationale Zusammenarbeit und die Harmonisierung globaler Lieferketten, sondern ermöglichen auch eine noch höhere Effizienz bei den Konformitätsprüfungen. Unabhängige Prüforganisationen wie die TÜV-Unternehmen spielen dabei eine Schlüsselrolle, indem sie sicherstellen, dass nach erfolgreicher Prüfung bei Einhaltung höchster Sicherheitsstandards auch digitale Zertifikate ausgestellt werden können. Dies erhöht das Vertrauen in die Qualität von Produkten und Dienstleistungen und unterstützt Unternehmen bei der Erfüllung regulatorischer Anforderungen.

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 „Konformität digital nachweisen: Maschinenlesbare Zertifikate für mehr Vertrauen und Effizienz“