Gut jedes zweite Unternehmen in Deutschland (53 Prozent) wünscht sich professionelle Unterstützung bei der betrieblichen Weiterbildung seiner Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Das hat eine repräsentative Umfrage im Auftrag des TÜV-Verbands (VdTÜV) und des Digitalverbands Bitkom unter 504 Unternehmen ab 10 Mitarbeitern in Deutschland ergeben. „Der Bedarf an Weiterbildungen ist durch Digitalisierung und Fachkräftemangel enorm gestiegen“, sagte Dr. Joachim Bühler, Geschäftsführer des TÜV-Verbands. „Viele Unternehmen suchen nach Orientierung, um die Qualifizierung ihrer Beschäftigten zu verbessern.“ Das fängt damit an, den eigenen Weiterbildungsbedarf zu definieren und reicht bis zur Realisierung internationaler Großprojekte, bei denen individuell auf Unternehmen zugeschnittene Bildungskonzepte über Kontinente hinweg realisiert werden. Laut Umfrage äußerten die Unternehmen den Wunsch nach externer Unterstützung unabhängig von Umsatzhöhe und Anzahl ihrer Beschäftigten.
Unternehmen sind im Bereich Weiterbildung sehr unterschiedlich aufgestellt. In den Personalabteilungen größerer Unternehmen sind häufig eigens Bildungsplaner beschäftigt, die Weiterbildungsstrategien entwickeln und ihre Bedarfe den Akademien gegenüber sehr klar äußern. „Vor allem kleine und mittelständische Unternehmen sind auf externe Unterstützung angewiesen, um sich im Weiterbildungsdschungel zurechtzufinden“, sagte Bühler.
Dabei wachse die Nachfrage nach digitalen Lernangeboten. Besonders, wenn innerhalb kurzer Zeit eine sehr hohe Anzahl an Mitarbeitern geschult werden muss, fällt die Wahl häufig auf diese Lernform. Die Vorteile der Digitalangebote liegen auf der Hand: Ortsunabhängig können sie jederzeit sogar mehrsprachig durchgeführt werden – einzige Voraussetzung ist ein stabiler Internetzugang. Zudem ist das Online-Angebot interaktiv, zeigt messbare Lernerfolge und integriert häufig Gamification-Elemente, enthält also spielerisch motivierende Einheiten. Auch Schulungen mit Virtual Reality-Brillen sind keine Seltenheit mehr. So kann man das Gabelstaplerfahren auch im Klassenzimmer lernen und beim ersten Schaltversuch einer Hochvoltanlage muss sich niemand mehr in Gefahr begeben.
Aus Sicht des TÜV-Verbands wird sich das digitale Weiterbildungsspektrum immer weiter vom einmaligen Webinar entfernen und hin zum ganzheitlichen Online-Angeboten gehen – beispielsweise zu Wissensportalen im Abo-Modell. „Dennoch bleibt die Nachfrage nach Präsenztrainings groß, weil der soziale Austausch beim Lernen sehr geschätzt wird“, sagte Bühler. Der Trend gehe daher zum Blended Learning, also einer Kombination aus Online-Inhalten und Präsenzeinheiten. Das digitale Angebot schafft dabei eine homogene Wissensgrundlage bei den Lernenden und spart dann wertvolle Zeit für tiefergehende Präsenzeinheiten oder praktische Übungen.
Die TÜV-Akademien gehören mit mehr als 20.000 Seminaren und Schulungen zu den größten Weiterbildungsanbietern in Deutschland.