Fahrzeugbatterien: Datenanforderungen zur Bestimmung eines State-of-Health

Um Vertrauen in Elektromobilität zu schaffen, muss der Zustand von Fahrzeugbatterien über den gesamten Lebenszyklus hin genau ermittelbar sein. Der TÜV-Verband hat nun einen Datenanforderungskatalog zur Bestimmung des State-of-Health der Batterien vorgelegt und fordert einen diskriminierungsfreien Zugang zu Batteriedaten.

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Der Fahrzeugbatterie kommt bei der Entscheidung für den Kauf eines Elektrofahrzeugs eine besondere Bedeutung zu. Potenzielle Käufer:innen und Autobesitzer:innen müssen jederzeit wissen, in welchem Zustand sich die Batterie befindet und welche Gesamtkapazität sie (noch) hat. Eine objektive und vergleichbare Bewertung eines State-of-Health (SoH) von Fahrzeugbatterien kann das Vertrauen in Elektromobilität nachhaltig stärken und die Akzeptanz von Elektromobilität steigern. Der TÜV-Verband formuliert in einem Anforderungskatalog, welche Daten notwendig sind, um den SoH der Batterien verlässlich bestimmen zu können.

Die Fahrzeugbatterie ist das teuerste Bauteil der E-Autos. Insbesondere auf die Angaben zur Batteriequalität, verbleibenden Batteriekapazität und damit einhergehenden Reichweite müssen sich Fahrzeughalter:innen verlassen können. Das heißt auch, wenn Fahrzeugbatterien eine Kapazität unterschritten haben, wo sie nicht mehr den Alltagnutzen eines Privatkunden erfüllen und an der Schwelle in die Second Life Nutzung stehen, muss ein valider SoH bestimmt werden können, der sicherstellt, dass eine Batterie überhaupt noch den Anforderungen für die Nutzung in beispielsweise Pufferspeichern genügt. Im Zuge der Zweitverwertung müssen gewisse Daten über den Zustand der ehemaligen Traktionsbatterie bekannt sein, weil bei einer Umnutzung das Gesamtsystem neu betrachtet werden muss. Für jedwede Nutzung einer Batterie muss es perspektivisch also eine zuverlässige Bestimmung eines SoH geben.

Das Produkt „Batterie“ muss über den gesamten Lebenszyklus bewertbar sein, um ökonomisch und ökologisch von maximalem Nutzen zu sein. Bisher gibt es jedoch keine zuverlässigen, herstellerübergreifenden und unabhängigen Maßstäbe zur Bewertung des SoH. Für die Batteriebewertung bzw. die Ermittlung des Batteriezustands bedarf es konkreter Anforderungen im Umgang mit den Daten des Batteriemanagementsystems (BMS) und deren Interpretation. Hierzu hat der TÜV-Verband Mindestanforderungen definiert, welche Daten vom Fahrzeughersteller diskriminierungsfrei zur Verfügung gestellt werden müssten, damit ein SoH verlässlich bestimmt werden kann.

Die Zentralen Forderungen des TÜV-Verbands

  1. Diskriminierungsfreien Zugang zu Batteriedaten schaffen
  2. Datenfreigabe frühestmöglich im Lebenszyklus des Kfz ermöglichen
  3. Carbon Footprint auf die Zyklenzahl der Batterie beziehen

Zur vollständigen Position (auf Deutsch und Englisch)

Datenanforderungen zur Bestimmung eines State-of-Health (SoH)

Data Requirements for Determining a State-of-Health (SoH) of Vehicle Batteries