Im vergangenen Jahrzehnt sind mehr als 34.000 Menschen im Straßenverkehr tödlich verunglückt, rund 600.000 wurden schwer verletzt. Die Unfall- und Verkehrstotenzahlen gehen seit Jahren nur geringfügig zurück oder stagnieren. Mit der Strategie „Vision Zero“ soll die Zahl der Verkehrstoten in der Europäischen Union aber bis zum Jahr 2050 auf nahezu null reduziert und die der Schwerverletzten bis 2030 halbiert werden. Diese Ziele müssen auch für Deutschland verbindlich sein. Noch vor der Bundestagswahl soll ein neues Verkehrssicherheitsprogramm für die laufende Dekade vorgelegt werden. Die neue Bundesregierung muss die Maßnahmen konsequent umsetzen, das Programm evaluieren und ergänzen.
Status
Optimierte Fahrzeugtechnik erhöht die Verkehrssicherheit immens. Trotzdem gibt es jährlich mehr als 3.000 Verkehrstote.
Vertrauen
Bürger:innen wünschen sich ein grundsätzliches Umdenken in der Verkehrspolitik.
Regulierung
Gefährliches Fahrverhalten muss stärker sanktioniert, Verkehrssünder:innen gleichzeitig rehabilitiert werden können.
Unsere Vorschläge für eine zukunftsweisende Regulierung
- Alkohol- und Drogenfahrten wirksam verhindern
- Die Grenze für eine verpflichtende Medizinisch-Psychologische Untersuchung beim Autofahren von 1,6 Promille Blutalkoholkonzentration auf 1,1 Promille absenken
- Alkoholsensitive Wegfahrsperren mit geeigneter verkehrspsychologischer Rehabilitation für geeignete Personen
- Klare und niedrige Grenzwerte bei Autofahren unter Cannabis-Einfluss festsetzen
- "Neue psychoaktive Stoffe" in das Straßenverkehrsgesetz und Fahrerlaubnis-Verordnung aufnehmen
- Aggressives Fahrverhalten strenger überwachen und sanktionieren
- Verpflichtende Teilnahme an Fahreignungsseminaren für Fahrer:innen mit 6 oder 7 Punkten im Fahreignungsregister
- Frühzeitig Anreize setzen für eine freiwillige Teilnahme an den Fahreignungsseminaren
Das vollständige Paper zum Download
Policy Sheet „Für die Vision Zero: konsequente Maßnahmen gegen gefährliches Fahrverhalten“