Pkw-Frühjahrscheck: Sicherheit erhöhen und Kraftstoff sparen

Regelmäßige Wartung erhöht Langlebigkeit und technische Sicherheit der Fahrzeuge. Gründliche Reinigung, Austausch von Flüssigkeiten und rechtzeitiger Reifenwechsel stehen im Frühjahr auf dem Programm. TÜV-Verband gibt Tipps für den Saisoncheck.

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Berlin, 11. März 2025 – Kälte, Schnee, Streusalz, Schmutz: Die kalten Wintermonate haben den Autos auf unseren Straßen einiges abverlangt und jetzt ist es höchste Zeit, die Fahrzeuge einem gründlichen Frühjahrscheck zu unterziehen. „Ein gut gewartetes Auto fährt effizienter, spart Kraftstoff und vermeidet teure Reparaturen“, sagt Frank Schneider, Referent für Fahrzeugtechnik beim TÜV-Verband. „Im Frühjahr sollten Autofahrer ihr Fahrzeug reinigen, kleinere Wartungsarbeiten durchführen und das Auto auf versteckte Mängel überprüfen – das schont nicht nur den Geldbeutel, sondern auch die Umwelt.“ Der TÜV-Verband gibt Tipps, wie Fahrer:innen ihr Fahrzeug fit für den Frühling machen und gleichzeitig ressourcenschonender unterwegs sind.

Fahrzeugpflege für Sicherheit und Langlebigkeit

Nach den Wintermonaten ist eine gründliche Reinigung nicht nur eine Frage der Optik, sondern trägt auch zur Werterhaltung und Sicherheit des Fahrzeugs bei. „Salzrückstände und Schmutz setzen dem Lack, dem Unterboden und den Bremsen zu – wer sie nicht entfernt, riskiert Rost und erhöhten Verschleiß“, sagt Schneider. Eine gründliche Wäsche inklusive Unterbodenreinigung ist daher unerlässlich. Auch die Scheiben und Spiegel sollten gereinigt werden, da sich im Winter oft ein Schmierfilm bildet, der die Sicht beeinträchtigt. Besonders die Scheinwerfer und Rücklichter sollten regelmäßig gereinigt werden, da Schmutz und Salzfilm die Sichtbarkeit verringern und die Leuchtkraft beeinträchtigen können – was besonders bei Dunkelheit und schlechten Wetterbedingungen gefährlich ist.

Im Innenraum gilt es, Feuchtigkeit und Schmutz zu entfernen, um Schimmelbildung vorzubeugen. Insbesondere der Innenraumfilter sollte einmal jährlich gewechselt oder gereinigt werden, da sich über den Winter oft Feuchtigkeit und Schimmel ansammeln. Fahrer:innen können einfache Wartungsmaßnahmen wie den Filterwechsel selbst durchführen. Für eine gründliche Wartung der Klimaanlage ist jedoch ein Fachmann notwendig, der die Funktionsfähigkeit überprüft und den Luftstrom testet.

Bremsflüssigkeit, Kühlmittel, Scheibenwischwasser und Motoröl müssen auf ihren Füllstand und ihre Qualität überprüft werden. „Besonders das Motoröl verliert mit der Zeit an Schmierfähigkeit – ein Wechsel gemäß den Herstellerangaben sorgt für einen optimalen Motorlauf“, sagt Schneider. Das richtige Öl sorgt nicht nur für den Schutz des Motors, sondern beeinflusst auch die Kraftstoffeffizienz. Moderne Leichtlauföle mit niedriger Viskosität reduzieren die Reibung der beweglichen Teile des Motors und können den Verbrauch senken. Wichtig ist in diesem Zusammenhang eine umweltgerechte Entsorgung von alten Flüssigkeiten und Verpackungsmaterialien. Diese dürfen keinesfalls im Abfluss oder in der Natur entsorgt werden – Fachwerkstätten, Tankstellen oder spezielle Sammelstellen bieten hierfür geeignete Entsorgungsmöglichkeiten.

Auch die Batterie kann nach dem Winter geschwächt sein, insbesondere wenn das Fahrzeug längere Zeit gestanden hat. Eine Spannungsmessung gibt Aufschluss über den Zustand. Nicht zuletzt sollte die Beleuchtung geprüft werden: Defekte Scheinwerfer oder Rückleuchten müssen umgehend ersetzt werden.

Reifenwechsel für mehr Sicherheit und weniger Verbrauch

Sobald die Temperaturen im Frühjahr konstant über 7 Grad liegen, ist es Zeit, auf Sommerreifen umzurüsten. Ihre spezielle Gummimischung sorgt für optimalen Grip und kürzere Bremswege auf warmem Asphalt. „Wer im Sommer die bestmögliche Fahrsicherheit und Kraftstoffeffizienz erzielen möchte, sollte auf Sommerreifen setzen“, sagt Schneider. Allwetterreifen sind eine gute Kompromisslösung, können aber bei hohen Temperaturen in puncto Grip und Bremsleistung nicht mit Sommerreifen mithalten. Winterreifen sind für kalte Bedingungen ausgelegt und erhöhen bei Wärme den Rollwiderstand – der Kraftstoffverbrauch kann dadurch um bis zu zehn Prozent steigen. Während des Reifenwechsels sollte auch der Zustand der Reifen geprüft werden. Die Profiltiefe muss gesetzlich mindestens 1,6 Millimeter betragen, doch aus Sicherheitsgründen empfiehlt sich ein Wechsel ab vier Millimetern. Ein einfacher Test mit einer 1-Euro-Münze hilft: Verschwindet der goldene Rand im Profil, ist die Tiefe noch ausreichend. Abgenutzte Reifen verlängern den Bremsweg und verschlechtern die Bodenhaftung, insbesondere bei Nässe.

Reifendruck: Sicherheit und Effizienz optimieren

Der Reifendruck ist ein wichtiger Sicherheitsfaktor und beeinflusst den Kraftstoffverbrauch. „Bereits 0,2 bar zu wenig können den Rollwiderstand erhöhen und den Spritverbrauch um bis zu drei Prozent steigern“, erläutert Schneider. Besonders im Frühling schwankt der Reifendruck durch Temperaturveränderungen. Steigt die Außentemperatur um zehn Grad, kann der Reifendruck um etwa 0,1 bar zunehmen. Sinkt die Temperatur, verringert er sich entsprechend. Deshalb sollten Autofahrer den Reifendruck regelmäßig kontrollieren, mindestens einmal im Monat und vor längeren Fahrten. Wichtig: Die Messung sollte immer bei kalten Reifen erfolgen, also bevor das Fahrzeug längere Strecken gefahren wurde. Denn durch die Erwärmung beim Fahren steigt der Druck kurzfristig an, was zu falschen Messwerten führen kann.

Ein falscher Reifendruck wirkt sich nicht nur auf den Verbrauch aus, sondern auch auf das Fahrverhalten. Schneider: „Zu wenig Luftdruck verlängert den Bremsweg, verschlechtert die Fahrstabilität und erhöht das Risiko eines Reifenplatzers durch Überhitzung.“ Tests zeigen, dass ein um 30 Prozent zu niedriger Druck den Bremsweg bei 100 km/h auf trockener Fahrbahn um bis zu sechs Meter verlängern kann. Die Empfehlung: Den Reifendruck immer an die Herstellerangaben anpassen – auch bei Beladung, denn ein zu geringer Druck bei voller Zuladung kann die Reifen überlasten.

Fachwerkstätten bieten professionellen Frühjahrcheck – Kosten beachten

Die winterlichen Straßenverhältnisse haben Fahrwerk und Federung enorm belastet. Nach einem harten Winter ist daher eine Überprüfung der Federung und Stoßdämpfer wichtig. Sie sind nicht nur für den Fahrkomfort verantwortlich, sondern haben auch einen wesentlichen Einfluss auf die Sicherheit und Kraftstoffeffizienz. „Ein gut gewartetes Fahrwerk trägt dazu bei, den Reifenverschleiß zu verringern und die Straßenlage des Fahrzeugs zu verbessern“, sagt Schneider. Abgenutzte Dämpfer können die Fahrzeugstabilität negativ beeinflussen und führen dazu, dass der Reifen schneller abnutzt und mehr Kraftstoff verbraucht wird. Risse oder andere Auffälligkeiten sollten sofort behoben werden, um teure Folgeschäden und einen höheren Reparaturaufwand zu vermeiden.

Fachwerkstätten bieten entsprechende Mobilitäts- oder Saisonchecks für etwa 30 Euro an. Darin ist allerdings nur die Überprüfung enthalten. Müssen Teile oder Flüssigkeiten erneuert oder das Licht neu eingestellt werden, fallen zusätzlich Material- und Arbeitskosten an. Autofahrer sollten sich daher im Zuge des Fahrzeugchecks über die tatsächlich anfallenden Kosten informieren.