Der TÜV-Verband hat die heute von der Bundesregierung vorgestellte „Nationale Weiterbildungsstrategie“ als Schritt in die richtige Richtung begrüßt. „Die Eckpunkte der Weiterbildungsstrategie müssen jetzt zügig in ein Gesetz gegossen und verabschiedet werden“, sagte Dr. Joachim Bühler, Geschäftsführer des TÜV-Verbands.
„Deutschland braucht eine Weiterbildungskultur, um die Digitalisierung in allen Bereichen der Gesellschaft aktiv gestalten zu können.“ Die Politik müsse die Wirtschaft und die Beschäftigten auf diesem Weg mit gezielten Anreizen und finanzieller Förderung unterstützen. „Arbeitgeber und Arbeitnehmer müssen laufend auf Veränderungen wie den digitalen Wandel reagieren. Hier setzt die nationale Weiterbildungsstrategie an.“ Zusätzlich zu den vorgeschlagenen Maßnahmen schlägt der TÜV-Verband die Einrichtung von Kompetenzzentren für digitale Weiterbildung und Arbeit 4.0 in allen Bundesländern vor. Die Bildungszentren könnten als neutrale Anlaufstelle für Unternehmen und Arbeitnehmer dienen, um sich über Weiterbildungsangebote und Fördermöglichkeiten zu informieren. Hier könnten zudem neue Konzepte für die Qualifizierung im Job entwickelt werden. Bühler: „Wir brauchen flächendeckend Leuchttürme für die digitale Weiterbildung in Deutschland.“
Laut einer Studie des TÜV-Verbands und des Digitalverbands Bitkom haben im Jahr 2018 fast zwei Drittel aller Unternehmen (63 Prozent) in Deutschland ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu Digitalthemen weitergebildet. Befragt wurden 504 Unternehmen ab 10 Mitarbeitern in Deutschland. Zum Vergleich: Zwei Jahre zuvor waren es erst 36 Prozent. Dennoch bilden die Unternehmen aus Sicht des TÜV-Verbands insgesamt zu wenig aus. Im Schnitt können Beschäftigte nur 2,3 Arbeitstage pro Jahr für Fortbildungen nutzen. Dafür stehen jedem Mitarbeiter durchschnittlich 709 Euro zur Verfügung. Und jedes fünfte Unternehmen bildet gar nicht weiter (21 Prozent).