Nachhaltig basteln, gesund färben: Wie Ostern ohne Plastikmüll gelingt

Der TÜV-Verband zeigt, wie man mit umweltfreundlicher Dekoration, plastikfreien Ostereiern und selbstgemachten Leckereien das Fest ganz ohne Verpackungsmüll genießt.

© Anastasiia Chepinska via Unsplash

Berlin, 15. April 2025 – Schokohasen in bunter Folie, Osterkörbchen aus Plastik und künstliches Ostergras – viele der typischen Osterfreuden haben eine Kehrseite: Sie sind nicht nachhaltig und hinterlassen große Mengen an Verpackungsmüll. „Insbesondere Kunststoffverpackungen und Einwegprodukte belasten die Umwelt, da sie oft nicht recycelt werden können“, sagt Juliane Petrich, Expertin für Politik und Nachhaltigkeit beim TÜV-Verband. „Dabei gibt es zahlreiche nachhaltige Alternativen, mit denen Verbraucher:innen ihr Osterfest umweltfreundlicher gestalten können.“ Der TÜV-Verband gibt Tipps, wie sich Ostern umweltbewusster feiern lässt.

Osterkörbchen aus der Natur: Dekoration ohne Plastik

Osterdekoration sorgt für festliche Stimmung, doch oft ist sie eine der Hauptquellen für überflüssigen Müll. Vor allem Osterkörbchen und –gras aus Plastik landen nach den Feiertagen schnell in der Tonne. Für ein wiederverwendbares Osternest ist Filz eine gute Wahl: weich, kindersicher und umweltfreundlich. Hergestellt aus recycelten Stoffresten oder Bio-Wolle, ist Filz nicht nur nachhaltig, sondern auch praktisch. Filzkörbchen sind waschbar, stoßfest und besonders langlebig. Auch beim Ostergras ist ein Blick auf natürliche, biologisch abbaubare Materialien lohnenswert. Neben geschreddertem Recyclingpapier eignet sich vor allem Moos, um das Körbchen zu füllen. „Es sollte jedoch nicht aus der Natur entnommen werden, da es einen wichtigen Lebensraum für Kleinstlebewesen bildet“, sagt Petrich. „Stattdessen lässt sich Moos aus dem eigenen Garten oder gezüchtetes Moos aus dem Fachhandel verwenden.“ Für Allergiker:innen empfiehlt sich staubfreie Holzwolle aus nachhaltiger Forstwirtschaft. Heu ist ebenfalls eine gute Alternative und sorgt für eine weiche, natürliche Grundlage im Körbchen. Ein wichtiger Tipp: Um Milben zu vermeiden, sollte Heu vor der Nutzung für etwa 24 Stunden eingefroren werden. So bleibt das Osterkörbchen nicht nur nachhaltig, sondern auch hygienisch.

Eier färben ohne Chemie

Auch bunte Ostereier gehören zum Fest, doch viele herkömmliche Färbesets haben ihre Tücken. „Sie enthalten oft synthetische Azofarbstoffe, die im Verdacht stehen, Allergien auszulösen. Hinzu kommt unnötiger Plastikmüll durch Einweg-Färbetabletten und -stifte, die Mikroplastik freisetzen und nicht recycelt werden“, sagt Petrich. Gesünder gelingt das Färben mit natürlichen Methoden: Rote Bete, Kurkuma oder Spinat färben die Eier auf natürliche Weise – ganz ohne schädliche Chemikalien. Küchenreste wie Zwiebelschalen helfen dabei sogar, Lebensmittelverschwendung zu vermeiden. Der Farbsud ist plastikfrei, kompostierbar und komplett biologisch abbaubar. Wer auf standardisierte, umweltfreundliche Produkte setzen möchte, findet zertifizierte Naturfarben, die ohne synthetische Zusätze auskommen.

Beim Färben ohne echte Eier lohnt sich der Griff zu nachhaltigen und wiederverwendbaren Materialien.  „Dekorative Ostereier werden aus Holz, Filz, Papier- oder Pappmaché hergestellt“, sagt Petrich. Mit einem Salzteig können Ostereier auch relativ einfach selbst geformt und gestaltet werden. 

Süß & nachhaltig: Plastikfreie Naschereien

Neben Ostereiern stapeln sich auch Schokohasen, Nougateier oder Marzipanmöhren in den Regalen - häufig mehrfach verpackt in Kunststoff oder nicht recycelbarer Aluminiumfolie. "Hier sind umweltfreundliche Alternativen eine lohnenswerte Wahl“, sagt Petrich. „So bieten kompostierbare Materialien aus Holzfasern, Stärke oder pflanzlichen Fasern eine plastikfreie Lösung für das Osterfest.“ Noch nachhaltiger ist es, Ostern kreativ zu gestalten. Selbstgemachte Schokoladen-Eier oder Mini-Cupcakes lassen sich ganz ohne Verpackungsmüll herstellen – zum Beispiel mit wiederverwendbaren Silikonformen. Für eine originelle Präsentation eignen sich recycelte Eierkartons als Geschenkverpackung.

Ein umweltfreundliches Osterfest ist somit einfacher als gedacht: Filzkörbchen statt Plastikkorb, natürlich gefärbte Eier statt chemischer Färbesets und selbstgemachte Süßigkeiten in recycelten Eierkartons statt verpackter Massenware machen den Unterschied.