GS-Zeichen gibt wertvolle Orientierung bei Kaufentscheidungen

Seit seiner Einführung im Jahr 1977 dient das GS-Zeichen Verbraucher:innen bei Käufen als wichtige Entscheidungshilfe.

Seit seiner Einführung im Jahr 1977 dient das GS-Zeichen Verbraucher:innen bei Käufen als wichtige Entscheidungshilfe. Im Gegensatz zu Herstellerselbsterklärungen wie der CE-Kennzeichnung garantiert das GS-Zeichen die Einhaltung bestimmter Sicherheitsstandards. „Durch das GS-Zeichen können Verbraucher sicher sein, dass die Produkte die gesetzlichen Anforderungen in Bezug auf Sicherheit und Schadstoffe einhalten“, sagt Daniel Pflumm, Experte für den EU-Binnenmarkt beim TÜV-Verband (VdTÜV). Die GS-Zertifizierung sei zwar freiwillig, aber es handele sich um ein ‚echtes Prüfzeichen“. Pflumm: „Unabhängige Stellen wie der TÜV prüfen die Waren auf Grundlage des Geräte- und Produktsicherheitsgesetzes.“ Damit ist das GS-Zeichen das einzige gesetzlich geregelte Prüfzeichen für Produktsicherheit in Europa.

Bevor Herstellerfirmen das GS-Zeichen auf einem Produkt anbringen dürfen, untersuchen Prüfer:innen, ob es die erforderlichen Kriterien bezüglich der elektrischen und mechanischen Sicherheit sowie der Ergonomie erfüllt. Zudem können chemische Analysen notwendig sein, um eine Belastung mit Schadstoffen auszuschließen. Darüber hinaus führen die Prüforganisationen regelmäßig Kontrollen bei den Herstellern durch; zum Beispiel Inspektionen der Produktion oder des Qualitätsmanagements. Damit wird gewährleistet, dass ein Produkt auch auf Dauer den gleichen Qualitätsanforderungen erfüllt. Rund 50.000 Erzeugnisse erhalten jährlich das GS-Zeichen. Die Hälfte aller Fabrikate schafft die Sicherheitsprüfung allerdings erst im zweiten Anlauf. Zehn Prozent aller Produkte fallen bei der GS-Zertifizierung komplett durch. „Diese Zahlen belegen die Defizite bei der Produktsicherheit und die Notwendigkeit einer unabhängigen Produktprüfung“, betonte Pflumm.

Anders als beim GS-Zeichen handelt es sich bei der CE-Kennzeichnung lediglich um eine Selbsterklärung des Herstellers. Der Unterschied ist vielen Verbraucher:innen nicht bekannt. Die Hersteller- oder Importfirma erklärt mit dem CE-Zeichen (CE steht für Communauté Européenne), dass sein Produkt alle einschlägigen rechtlichen Anforderungen und Normen der Europäischen Union erfüllt. Die Realität spiegelt jedoch andere Erfahrungen wider. Pflumm: „Zu häufig genügen Produkte, die ausschließlich eine CE-Kennzeichnung tragen, nicht den europäischen Anforderungen, wie der jährliche Bericht der EU-Kommission über die Europäische Marktüberwachung RAPEX zeigt.“ Insbesondere Spielzeuge mit CE-Kennzeichnung sind häufig mit Schadstoffen belastet, die weit über den gesetzlichen Grenzwerten liegen. Gefährliche Produkte werden häufig erst entdeckt, wenn Menschen bereits zu Schaden gekommen sind.

Daher ist eine Prüfung der Produkte und ihrer Herstellung durch neutrale Dritte sinnvoll. Aber nicht nur die Kund:innen profitieren von einer GS-Zertifizierung, sondern auch die Herstellerfirmen. „Zwar sind die Hürden für die Vergabe des GS-Zeichens hoch, doch können gewissenhafte Prüfungen zu einer nachhaltigen Verbesserung der Produkte führen“, erklärt Pflumm. Gleichzeitig verbessert das GS-Zeichen die Wettbewerbsfähigkeit durch seinen hohen Wiedererkennungswert.