Frittieren ohne Fett: Sicherheitstipps für Heißluftfritteusen

Heißluftfritteusen arbeiten energieeffizient und ermöglichen Zubereitungen mit wenig Fett. Verbraucher:innen sollten beim Kauf auf Sicherheitsfunktionen wie Überhitzungsschutz und „Cool-Touch“ Gehäuse achten. TÜV-Verband gibt Tipps für den sicheren Gebrauch.

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Berlin, 15. Oktober 2024 – Heißluftfritteusen erleben einen regelrechten Boom. Mit ihnen lassen sich knusprige Speisen mit wenig oder gar keinem Fett zubereiten – eine gesundheitsbewusste und praktische Alternative zu herkömmlichen Fritteusen. Zudem weisen Heißluftfritteusen einen vergleichsweise niedrigen Stromverbrauch und eine schnelle Zubereitungszeit auf. Bei der Verwendung dieser modernen Küchengeräte sind jedoch einige Sicherheitsaspekte zu beachten. „Die in Heißluftfritteusen zirkulierende Luft erreicht Temperaturen von bis zu 200 Grad Celsius“, sagt Dr. Hermann Dinkler, Referent für Brand- und Explosionsschutz beim TÜV-Verband. „Diese hohen Temperaturen erfordern eine präzise Steuerung und Sicherheitsfunktionen, um die Benutzer vor Überhitzung und Verbrennungen zu schützen.“ Besonders im Hinblick auf die Sicherheitsfunktionen wie Temperaturregulierung, Überhitzungsschutz und Cool-Touch-Gehäuse haben moderne Geräte viel zu bieten. Doch neben den technischen Features sollten Verbraucher auch auf eine sichere Handhabung achten. Der TÜV-Verband gibt Hinweise für den Kauf und die sichere Nutzung von Heißluftfritteusen.

Wie funktioniert eine Heißluftfritteuse?

Heißluftfritteusen nutzen das Umluftprinzip, um Speisen gleichmäßig und schnell zu garen. Ein leistungsstarker Ventilator bläst heiße Luft durch das Innere des Geräts und erhitzt die Speisen von allen Seiten gleichmäßig. Diese Technik ähnelt der Funktionsweise eines Umluft-Backofens, jedoch arbeitet die Fritteuse auf kleinerem Raum. Im Vergleich zu herkömmlichen Backöfen arbeiten Heißluftfritteusen zudem deutlich effizienter und verbrauchen weniger Strom – die Aufheizzeit ist deutlich kürzer und Speisen werden schneller zubereitet. Dies führt zu einem niedrigeren Stromverbrauch. Heißluftfritteusen verbrauchen durchschnittlich zwischen 1.000 und 2.000 Watt, je nach Modell und Größe. Das ist in etwa vergleichbar mit kleinen Küchengeräten wie Kaffeemaschinen und Toastern. „Durch ihre Effizienz bei der Zubereitung lassen sich im Vergleich zu traditionellen Öfen Energie und Kosten sparen“, sagt Dinkler. Gerade für kleinere Haushalte könne sich die Anschaffung daher lohnen.

Worauf sollten Verbraucher:innen beim Kauf einer Heißluftfritteuse achten?

„Verbraucher sollten bei der Wahl einer Heißluftfritteuse nicht nur auf Preis und Aussehen achten, sondern auch auf Sicherheitsfeatures und die Qualität der Beschichtung“, sagt Dinkler. „Eine präzise Temperatursteuerung und ein Überhitzungsschutz sind unverzichtbar.“ Modelle mit integriertem Überhitzungsschutz schalten automatisch ab, wenn die eingestellte Temperatur überschritten wird. Gleichzeitig verfügen viele Geräte über eine Abschaltfunktion, die die Heißluftfritteuse stoppt, sobald der Garvorgang abgeschlossen ist oder der Frittierkorb entnommen wird. Vor allem in Haushalten mit Kindern sollte die Heißluftfritteuse mit einem Cool-Touch-Gehäuse und rutschfesten Füßen ausgestattet sein. Das wärmeisolierende Cool-Touch-Gehäuse sorgt dafür, dass die Außenseite der Fritteuse auch bei hohen Temperaturen kühl bleibt. Fritteusen ohne Cool-Touch-Gehäuse sollten für Kinder und Haustiere unzugänglich aufgestellt werden. Durch die rutschfesten Füße steht die Heißluftfritteuse stabil, trotzdem sollten die Geräte so aufgestellt werden, dass sie nicht am Stromkabel heruntergezogen werden können. Modelle mit GS-Zeichen für „Geprüfte Sicherheit“ oder einem TÜV-Prüfzeichen wurden von TÜV-Expert:innen auf wichtige Kriterien wie Hitzebeständigkeit und Bedienungssicherheit getestet.

Gesundheitliche Aspekte: Beschichtungen und Ausgasungen

Die meisten Heißluftfritteusen haben Frittierkörbe mit einer Antihaftbeschichtung aus Polytetrafluorethylen (PFTE) – auch bekannt als Teflon. „Teflon ist bei sachgemäßem Gebrauch gesundheitlich unbedenklich“, sagt Dinkler. „Keramikbeschichtungen sind eine gute Alternative für Verbraucher:innen, die sich über potenzielle chemische Ausdünstungen oder die sogenannten Ewigkeitschemikalien Gedanken machen.“ Keramikbeschichtungen sind jedoch empfindlicher als PTFE-Beschichtungen und sollten mit Vorsicht behandelt werden, damit sie nicht zerkratzen. Bei den ersten Nutzungen einer Heißluftfritteuse kann es vorkommen, dass unangenehme Gerüche entstehen. „Es ist nicht ungewöhnlich, dass einige chemische Verbindungen bei der ersten Nutzung ausgasen“, erläutert Dinkler. Die Gerüche stammen von den verwendeten Materialien im Lüftermotor und sind bei geprüften Geräten normalerweise unbedenklich. Eine gründliche Reinigung vor der ersten Verwendung kann die Geruchsbildung verhindern oder zumindest verringern.

Tipps für die sichere Anwendung

„Eine regelmäßige und gründliche Reinigung ist nicht nur eine Frage der Hygiene, sondern sorgt auch dafür, dass das Gerät über viele Jahre hinweg einwandfrei funktioniert“, betont Dinkler. Der Frittierkorb und andere entnehmbare Teile sollten nach jedem Gebrauch gesäubert werden, da sich Speise- und Fettreste schnell ansammeln können. Die angesammelten Reste können nämlich bei der nächsten Nutzung verkohlen, wodurch unangenehme Gerüche und eventuell Rauch entstehen. Die meisten Teile sind spülmaschinenfest, was die Reinigung erheblich erleichtert. Bei der Nutzung sollten Verbraucher:innen darauf achten, den Frittierkorb nicht zu überladen. Nur so kann die Heißluft optimal zirkulieren und ein gleichmäßiges Ergebnis liefern.